Mittwoch, 1. Oktober 2014
Willkommen Oktober...
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Was vorüber schien, beginnt.
Chrysanthemen blühn und frieren.
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Und du folgst ihr wie ein Kind.

Geh nur weiter. Bleib nicht stehen.
Kehr nicht um, als sei's zuviel.
Bis ans Ende musst du gehen.
Hadre nicht in den Alleen.
Ist der Weg denn schuld am Ziel?

Geh nicht wie mit fremden Füßen,
und als hätt'st du dich verirrt.
Willst du nicht die Rosen grüßen?
Laß den Herbst nicht dafür büßen,
daß es Winter werden wird.

An den Wegen, in den Wiesen
leuchten, wie auf grünen Fliesen,
Bäume bunt und blumenschön.
Sind's Buketts für sanfte Riesen?
Geh nur weiter. Bleib nicht stehn.

Blätter tanzen sterbensheiter
ihre letzten Menuetts.
Folge folgsam dem Begleiter.
Bleib nicht stehen. Geh nur weiter.
Denn das Jahr ist dein Gesetz.

Nebel zaubern in der Lichtung
eine Welt des Ungefährs.
Raum wird Traum. Und Rauch wird Dichtung.
Folg der Zeit. Sie weiß die Richtung.
"Stirb und werde!" nannte er's.

Quelle: Das Jahr von Erich Kästner

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Dienstag, 1. Juli 2014
Hello, July
Still ruht die Stadt. Es wogt die Flur.
Die Menschheit geht auf Reisen
oder wandert sehr oder wandelt nur.
Und die Bauern vermieten die Natur
zu sehenswerten Preisen.

Sie vermieten den Himmel, den Sand am Meer,
die Platzmusik der Ortsfeuerwehr
und den Blick auf die Kuh auf der Wiese.
Limousinen rasen hin und her
und finden und finden den Weg nicht mehr
zum Verlorenen Paradiese.

Im Feld wächst Brot. Und es wachsen dort
auch die künftigen Brötchen und Brezeln.
Eidechsen zucken von Ort zu Ort.
Und die Wolken führen Regen an Bord
und den spitzen Blitz und das Donnerwort.
Der Mensch treibt Berg- und Wassersport
und hält nicht viel von Rätseln.

Er hält die Welt für ein Bilderbuch
mit Ansichtskartenserien.
Die Landschaft belächelt den lauten Besuch.
Sie weiß Bescheid.
Sie weiß, die Zeit
überdauert sogar die Ferien.

Sie weiß auch: Einen Steinwurf schon
von hier beginnt das Märchen.
Verborgen im Korn, auf zerdrücktem Mohn,
ruht ein zerzaustes Pärchen.
Hier steigt kein Preis, hier sinkt kein Lohn.
Hier steigen und sinken die Lerchen.

Das Mädchen schläft entzückten Gesichts.
Die Bienen summen zufrieden.
Der Jüngling heißt, immer noch, Taugenichts.
Er tritt durch das Gitter des Schattens und Lichts
in den Wald und zieht, durch den Schluss
des Gedichts,
wie in alten Zeiten gen Süden.

Quelle: Das Jahr von Erich Kästner

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Sonntag, 15. Juni 2014
Tausendmal du
du lachst mir tausend kleine Sterne ins Herz
sie schmeicheln meiner Seele und tauchen sie in warme Farben

du entfachst mein Herzlicht mit dem Bunt deines Lächelns
deine Liebe umschmeichelt mein Leben farbenfroh

du tanzt durch meine Träume und sie leuchten wie ein Sonnenstrahl auf goldnen Haaren

du mein Traumtänzer, Herzenslächler, Seelenschmeichler

tausendmal ... du

Quelle: Nicole Lydia Kirchesch


Music by: Münchner Freiheit

Lang, lang ist her....



Sonntag, 1. Juni 2014
Hello June
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Die Zeit geht mit der Zeit: Sie fliegt.
Kaum schrieb man sechs Gedichte,
ist schon ein halbes Jahr herum
und fühlt sich als Geschichte.

Die Kirschen werden reif und rot,
die süßen wie die sauern.
Auf zartes Laub fällt Staub, fällt Staub,
so sehr wir es bedauern.

Aus Gras wird Heu. Aus Obst Kompott.
Aus Herrlichkeit wird Nahrung.
Aus manchem, was das Herz erfuhr,
wird, bestenfalls, Erfahrung.

Es wird und war. Es war und wird.
Aus Kälbern werden Rinder
und, weil's zur Jahreszeit gehört,
aus Küssen kleine Kinder.

Die Vögel füttern ihre Brut
und singen nur noch selten.
So ist's bestellt in unsrer Welt,
der besten aller Welten.

Spät tritt der Abend in den Park,
mit Sternen auf der Weste.
Glühwürmchen ziehn mit Lampions
zu einem Gartenfeste.

Dort wird getrunken und gelacht.
In vorgerückter Stunde
tanzt dann der Abend mit der Nacht
die kurze Ehrenrunde.

Am letzten Tische streiten sich
ein Heide und ein Frommer,
ob's Wunder oder keine gibt.
Und nächstens wird es Sommer.

Quelle: Das Jahr von Erich Kästner



Dienstag, 6. Mai 2014
Liebe mich
♡♥♡♥♡♥♡

Berühr mich,
Treib mich an,
Raub mir Schlaf,
Schenk mir Freiheit,
Zeig mir Wildnis,
Reiß mich mit,
Entführ mein Herz,
Verschwende meinen Atem,
Schütz mein Leben,
Trockne meine Tränen,
Teile mein Glück,
Liebe mich!

♡♥♡♥♡♥♡
Quelle: Jennifer Krüger ♥ Tim Jacobs



Dienstag, 8. April 2014
Luftschloesser am Sternenhimmel...

...sollst Du Dir bauen und den Regenbogen entlang balancieren. Was kann schöner sein, als seinen Träumen und seiner Fantasie zu folgen?

Stell Dich einfach auf die Zehenspitzen und greife nach den Sternen!





Dienstag, 1. April 2014
Der April

...aus dem Gedichtezyklus "Das Jahr" von Erich Kästner, mit Herb Weidner am Klavier, gelesen von Fritz Stavenhagen, Gemälde von Charles Conder.



Sonntag, 2. März 2014
Paerchen
Die Frage nach der großen Liebe - ein Wunsch, die kleine Hoffnung und eine Parkbank...

Ein Pärchen auf der Parkbank,
Händchen haltend wie am ersten Tag,
was es für sie bedeuten mag?
Wir sehen dieses alte Pärchen an,
und wünschen uns solch Liebe heran,
grenzenlos, frei, alterslos, neu
dabei erfahren und ein klein wenig scheu.

Die große Liebe – danach streben wir,
doch wenn sie vor mir steht, hier.
Sehe ich sie? Spüre ich sie?
Ist es er oder sie, den oder die ich will?

Wir wünschen uns den Partner fürs Leben zu finden,
nach langer Zeit soll auch nicht die Liebe schwinden.
Doch dafür braucht es Zeit, Vertrauen,
Zeiten, auf die man kann bauen.

Sind wir nicht zu ungeduldig?
Ist die Gesellschaft daran schuldig?
Leben wir doch in der falschen Zeit für die Liebe?

Falsche Zeit, falscher Ort – doch das Pärchen…
Zeitlos wie in einem Märchen…
Doch an Märchen glaubt man nicht – sind frei erfunden!

Glauben wir daran – in Hoffnung versunken…

Quelle: sunchyme



Samstag, 1. März 2014
Sehnsuchtsgedanken
Mächtig zieht ein Frühlingssehnen
durch das traumestrunkne Tal -
wenn des Mondes milder Strahl
glitzert in des Taues Tränen ....

Unweit - dort im Laubengange -
lispelt leis ein Frühlingshauch,
so daß eine Träne auch
perlet über meine Wange.

Mächtig zieht ein Frühlingssehnen
durch mein Herz mit einem Mal -
wenn des Mondes milder Strahl
glitzert in des Taues Tränen.

Sehnsuchtsgedanken / Rainer Maria Rilke

GB Pics


Heute hat übrigens der Frühling begonnen! Na ja zumindest ist heute metronomischer Frühlingsanfang und die Sonne scheint. :)

Hast du gewusst, dass heute auch der Welt-Komplimente-Tag ist? Fragst du dich jetzt auch gerade, wann du das letzte Mal jemanden ein Kompliment gemacht oder eines bekommen hast?



Donnerstag, 27. Februar 2014
FREUDE
Die Freude schenkt dem Leben
Schönheit, Farbe und Sinn,
lässt sich nicht kaufen,
nicht erzwingen,
nicht berechnen.
Sie kommt,
wenn ihr danach ist –
und wenn wir für sie offen sind.
365 Gedanken die glücklich machen / Hans Kruppa



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