Wie das Krokodil in die Krippe kam.
In meiner Familie baut mein Vater jedes Jahr am Tag vor Heiligabend unsere Weihnachtskrippe auf. Liebevoll wird die Krippenlandschaft von ihm mit echtem Moos, verschiedenen Miniaturbäumen und allerlei Accessoires dekoriert. Die zahlreichen Figuren werden zu kleinen Gruppen um das Christuskind arrangiert.

Da fast jedes Jahr eine weitere hinzukommt, ist unsere Krippe inzwischen zu einer beachtlichen Größe angewachsen. Die ältesten Figuren, kleine Schafe aus Ton stammen sogar noch von meiner Großmutter und werden deshalb natürlich besonders sorgsam behandelt. Einige Figuren haben mein Vater und ich selbst aus Gips gegossen und sorgfältig bemalt. Wunderbare Erinnerungen an gemeinsame Bastelabende in meiner Kindheit.

Mir macht es auch heute noch riesen Freude die Krippe zu betrachten. Oft verbringe ich Stunden damit, die einzelnen Szenerien anzuschauen. Da machen sich prachtvoll geschmückte Könige auf den Weg. Hirten mit ihren Schafsherden rasten um ein Lagerfeuer und es tummeln sich kleine Enten auf einem Teich. Neben der eigentlichen Krippe mit Maria, Josef und dem Christuskind, darf natürlich auch Ochs und Esel nicht fehlen. Der heimliche Star unserer Krippe ist allerdings ein kleines grünes Plastikkrokodil.

Vielleicht fragst du dich gerade, was ein Krokodil mit Weihnachten zu tun hat. Das mich mein Vater damals auch gefragt, als ich als 7-jähriges Mädchen mit der kleinen Figur in der Hand vor ihm stand.

Ich meinte nur: „Aber Papa, mein Krokodil freut sich doch auch das Jesus geboren ist."

Da schmunzelte mein Vater und platzierte das Krokodil direkt neben einer kleinen Gans. „Weißt du Kind, du hast recht. Außerdem ist die Heiligenacht eine ganz besondere Nacht, in welcher sogar gefährliche Raubtiere, wie dein Krokodil ganz lieb zu anderen Tieren sind.“

Seit dieser Zeit hat das kleine grüne Krokodil seinen festen Platz in unserer Krippe.